Dienstag, 20. April 2010

Soviel ist klar

soviel ist klar: dich
mag ich nicht obwohl’s
mir kaum gelänge
klar zu bestimmen warum
warum? drum frag ich mich

was ich in deinem und
sonst keinem spiegel seh.
zum einem ist’s das fehl
an mut das dir zu deutlich
zu gesichte steht die augen

nur von unten aufgeschlagen
der kopf gebeugt und fragend
schräg trägst du zu markte
was ich mühselig verberge
dass nämlich auch der frau

in mir das herz zum halse
schlägt, der atem ausbleibt
und der hände zittern nur mit
müh’ gebändigt wird zum
anderen ist’s der hunger den

du offen zeigst die teller
füllst und füllst was ich nur
heimlich tu und sich auf unser
beider hüften golden zeigt
und dann bist du nicht schön

genug zeigst täglich mir
den gegensatz zu all den
kindern die sich um uns
tummeln und erwachsen



© Beatrix Brockman

Samstag, 10. April 2010

Am Fluss

Dritter Stock über dem
Cumberland links droehnen
Autos über eine Brücke
rechts quert eine Eisenbahn,
laut hupend die andere

am anderen Flussufer
lärmt Industrie Dennoch
sitzt es sich gut hier
auf dem Balkon begrüßen
die Kardinäle und Meisen

den neuen Saft in den
Bäumen und bringt
ein kleines Boot das
schnell vorbeirauscht
den ruhigen Strom dazu

in kleinen Wellen an
seine Ufer zu meeren.





© Beatrix Brockman

beäugt



wenn ich von meinem
vogelnest mal wieder
ausschau halt und mir
die welt beäug dann reiß
ich euch die masken ab
- doch was darunter liegt

das bleibt auch mir verborgen -
duda im schwarzen anzug
mit dem schlips der du
bemüht das lächeln mühst
und du dem man die grüne
uniform ansieht auch wenn

in jeans du vor mir sitzt
- es sind die worte - markig
zackig männlich herb die
euch verraten und du im
kleinen schwarzen die tasche
elegant und krokoleder vom

ellenbogen baumelnd was
verbirgt wohl deine große
guccibrille vor der welt? all
diese masken seh ich seh
hindurch doch was für ab
reißen ich hielt ist nur

erkennen - ich weiß um eurer
masken existenz und doch
vermag dahinter ich nicht schaun



© Beatrix Brockman